Zu
allen Zeiten jedoch blieb das Gedenken an die weibliche Kraft des
Göttlichen auch im westlichen Bewusstsein erhalten: z.B. in der Gestalt
der Jungfrau / Gottesmutter Maria, die (nun zwar als Mensch) verehrt
wird oder sie erscheint “versteckt” z.B. in der geheimnisvollen
Darstellung der Mutter im Isenheimer Altar oder als Märchen- und
Sagengestalt, wie z.B. der Frau Holle, der germanischen Göttin.
Mit
der Betonung des weiblichen Gottesaspektes, der in der indischen Kultur
immer gegenwärtig blieb, öffnet sich der Blick für uns westliche
Menschen wieder neu auf die göttliche Mutter, welche die große,
wunderbare Kraft (SHAKTI) der Schöpfung repräsentiert, das dynamische
Spiel der entstehenden und sich wieder auflösenden Formen, die alle nur
erdenklichen Varianten des Seins in so atemberaubend schöner, unendlich
phantasievoller Art in Gestalt kommen lässt und so Erfahrung erst
ermöglicht.
Diese
unendliche Kraft und die ihr innewohnende Schönheit zu bejahen und als
göttliche Mutter zu verehren, bedeutet, in Allem, was entsteht und
vergeht, die Kraft der göttlichen Energie wahrzunehmen und deshalb alles
zu würdigen, es zu pflegen und zu hegen, was in dieser Zeit der akuten
Gefährdung der Natur, der Menschheit und des Planeten insgesamt
besonders wichtig ist.
Die
göttliche Mutter ist die Matrix der Schöpfung, sowohl des äußeren
Kosmos wie auch der inneren, körperlich - psychisch - seelischen Welt
der Menschen.